samedi, décembre 16, 2006

stairway to...

«Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.»

(Seneca)

vendredi, décembre 15, 2006

baumschmuck


«Ich bin Erika.
Jetzt kommt Weihnachten.
Ich schenke Vati ein Tischfeuerzeug zu 22,50 DM.
Vati schenkt Michael Tennisschläger zu 22 DM.
Michael schenkt Mutti eine Schälmaschine zu 19,70 DM.
Mutti schenkt mir Schallplatten im Wert von 18 DM.
4,50 DM muss ich noch bekommen.
Von wem?
Ich bin so gespannt auf Weihnachten.»

(Robert Gernhardt (1937–2006))

jeudi, décembre 14, 2006

eingruseln

«Das Lesen im Bett zeugt von völliger Hingabe an die Kunst. Man überlässt es dem Dichter, wann man einschläft.»
(Ernst R. Hauschka)

mercredi, décembre 13, 2006

muggn

«däi frau vuä miä
in dä schdraßnbohn
wou zeä rolln gloobabiä
zum schboäbreis umarmd
wos houdn däi dou
in meim gedichd väluän?
edz is drin:
ä muggn im bernschdein»

(Fitzgerald Kusz)

mardi, décembre 12, 2006

von brettern

«ein mensch gewöhnt sich an sich selbst, und mit etwas glück gelingt es ihm, auf die lebensweisen anderer irgendwie herabzusehen und sein dasein nicht mit neid zu vergeuden.»
(jonathan franzen - schweres beben)

lundi, décembre 11, 2006

freiheit, schlafend

«Die Heiligenlegenden entlarvte Luther als Märchen.
An den Bibellegenden hielt er fest; am Teufels­glauben auch; am Hexenwahn auch; an der Ketzer­vertil­gung auch, am Antisemitismus auch, am Kriegs­dienst; an der Leibeigenschaft, den Fürsten.
Man nennt es: Reformation.»

(Karlheinz Deschner: Der neue Raben-Kalender 006, Haffmans bei Zweitausendeins)

dimanche, décembre 10, 2006

gabelung


«Meine Wahl
Gesetzt ich verliere dich
und habe dann zu entscheiden
ob ich dich noch ein Mal sehe
und ich weiß:
Das nächste Mal
bringst du mir zehnmal mehr Unglück
und zehnmal weniger Glück

Was würde ich wählen?
Ich wäre sinnlos vor Glück
dich wiederzusehen»

(Erich Fried)

samedi, décembre 09, 2006

dioptrinensuche


«Ich will auch keinen Brief mehr schreiben. Wozu soll ich jemandem sagen, daß ich mich verändere? Wenn ich mich verändere, bleibe ich ja doch nicht der, der ich war, und bin ich etwas anderes als bisher, so ist klar, daß ich keine Bekannten habe. Und an fremde Leute, an Leute, die mich nicht kennen, kann ich unmöglich schreiben.»
(Rainer Maria Rilke, Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge)

vendredi, décembre 08, 2006

jut & jerne

«Mittagsfragen an die Katz

Haste jut jefuttert?
Wurdste jern bemuttert?

Haste jut jefressen?
Wars jerecht bemessen?

Haste jut jetafelt?
Wurd nich rumjeschwafelt?

Hast jenug vom Atzen?
Jeht et jetzt ans Ratzen?

Na denn penn ma jut!»

(Robert Gernhardt: Später Spagat 2006)

jeudi, décembre 07, 2006

gläsern

«das dümmste ist seit Stunden läuft das Gras
in meinem neuen Kleid herum und ich
sitze auf der Betonbank eine von fünf vor
dem Frisiersalon die erste ist töricht die zweite
großäugig die dritte hinterlistig die vierte und die
fünfte das bin ich denn unter mir steht
eine Pfütze ich seh mich drin und muss
Grimassen schneiden sonst kann eine der beiden
die ich bin die Fellmütze vom Kopf der
anderen von dem toten Vogel in der Pfütze
gar nicht unterscheiden.»

(Herta Müller)

mercredi, décembre 06, 2006

das gesetz der symmetrie

«Les hommes qui passent, maman
Ont des sourires qui sont un peu
Comme des grimaces, maman
Les hommes qui passent, troublants
Me laissent toujours avec mes rêves
Et mes angoisses d’avant.

Les hommes qui passent, pourtant
Qu’est-ce que j’aimerai en voler un
Pour un mois pour un an»
(Patricia Kaas, les hommes qui passent, tour de charme)

mardi, décembre 05, 2006

da haben wir ja was hübsches angerichtet

«Es ist tragisch,
dass so viele gutaussehende
junge Männer
ins Leben treten,
um in einem nützlichen Beruf
zu enden.»

(Oscar Wilde, Aphorismen. 1999)

lundi, décembre 04, 2006

verspiegelt

«Man liebt das Leben als Wiederholung, als Tautologie, und wehrt sich gegen geringe Abänderungen.»
(C. Einstein, Die Kunst des 20. Jahrhunderts, S. 61)

dimanche, décembre 03, 2006

daydreaming in the park

«Schläft ein Lied in allen Dingen,
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.»
(Joseph von Eichendorff)
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