mercredi, mai 31, 2006

mon mai

LESEN!
franziska sperr: die kleinste fessel drückt mich unerträglich. das leben der franziska zu reventlow
alice munro: himmel und hölle
pascal mercier: nachtzug nach lissabon
tania blixen: babettes fest

SEHEN!
memoirs of a geisha (directed by rob marshall)
photo münsigen 2006
ch-gala: ballett basel, bern ballett, influx, tanzkompanie theater st. gallen, arthur kuggeleyn (steps #10, dampfzentrale bern)
batsheva dance company (steps #10, stadttheater bern)

HÖREN!
28. solothurner literaturtage
bye bye bar – ein liederabend mit verspätung (theater am hechtplatz)
carlos maría domínguez: das papierhaus (gelesen von jürgen tarrach)

kein regen, ausnahmsweise


«Ein Kompliment ist so etwas wie ein Kuss durch einen Schleier.»

(Die Elenden, Victor Hugo)

mardi, mai 30, 2006

abendlich-t


«Sie litten alle unter der Angst, keine Zeit für alles zu haben, und wussten nicht, dass Zeit haben nichts anderes heißt, als keine Zeit für alles zu haben.»

(Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften, II, 40)

lundi, mai 29, 2006

bus verpasst


«Jenes eilt ins Dasein, dieses aus dem Dasein und von dem, was im Werden begriffen ist, ist manches schon wieder verschwunden.»

(Marc Aurel)

dimanche, mai 28, 2006

bestellt und nicht abgeholt



«Es ist eine peinigende Idee, daß wir wie gehetzte Pünktchen über die Linie unseres Lebens hasten, um endlich in einem unvorhergesehenen Loch zu verschwinden. Und daß vor und hinter uns, in Abständen, die durch nichts verringert werden können, ebensolche Pünktchen hasten, die vorübergehend mit uns zusammenhängen, wie die nächsten Kettenglieder in einem rasenden Paternosterwerk. Jubiläen, Geburtstage usw. sind ein grausames Raffinement. Du hast jetzt ein Drittel, hast die Hälfte, zwei Drittel deines Lebens gelebt ... Schliesslich ist die Zeitrechnung überhaupt, wenn man sie als Produkt des Menschen annimmt, etwas schrecklich Kurzsichtiges. Dies ist der Hintergrund der leeren Stunden.»
(Robert Musil, aus dem Nachlaß)

samedi, mai 27, 2006

yummie

«Nie soll man so tief sinken, den Kakao, durch den man gezogen wird, auch noch zu trinken.»
(Erich Kästner)

vendredi, mai 26, 2006

perilous fathoms


«Aber du warst in das Mädchen verliebt. Es ist nur eine Frage der Bezeichnung. Bei uns nennt man das Verliebtheit.»
(Antal Szerb, Mondlicht, p. 34)

jeudi, mai 25, 2006

erdbeertörtchen

«The virtue of the camera is not the power it has to transform the photographer into an artist, but the impulse it gives him to keep on looking.»
(Brooks Anderson)

mercredi, mai 24, 2006

ein rätsel auf rädern

wer erratet, was das ist, kann beliebig viele davon am bahnhof abholen.

mardi, mai 23, 2006

ich bin auch ein schiff


«Daß ich es nicht lassen kann, bei offenem Fenster zu schlafen. Elektrische Bahnen rasen läutend durch meine Stube. Automobile gehen über mich hin. Eine Tür fällt zu. Irgendwo klirrt eine Scheibe herunter, ich höre ihre großen Scherben lachen, die kleinen Splitter kichern.»
(Rainer Maria Rilke, Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge)

lundi, mai 22, 2006

take this waltz


«Warten.

Herr K. wartete auf etwas einen Tag, dann eine Woche, dann noch einen Monat. Am Schluss sagte er: ‹Einen Monat hätte ich ganz gut warten können, aber nicht diesen Tag und diese Woche.›»

(Brecht, Geschichten vom Herrn Keuner)

dimanche, mai 21, 2006

keine fanfarn'


«Und sonst: poesie ist außer wahrheit,

vor allem poesie.»

(Reiner Kunze)

samedi, mai 20, 2006

überdacht


«Wenn’s sich drum handelt zu beraten, drängt sich herzu der Räte Heer,
verlangt man aber einmal Taten, sieht bald man keinen einzgen mehr.»
(Jean de la Fontaine, Der Rat der Ratten)

vendredi, mai 19, 2006

tira mi sù


«Ist das alles, was das Leben fragt: Kommst Du mit in den Alltag?»

(Blumfeld: Old Nobody)

jeudi, mai 18, 2006

(orch)idee


«Alles ist richtig, auch das Gegenteil. Nur ‹zwar – aber›, das ist nie richtig.»

(Kurt Tucholsky, «Schnipsel», in: «Die Weltbühne», 30. Dezember 1930, S. 999)

mercredi, mai 17, 2006

blaue berge



«Eine Reisebeschreibung ist in erster Linie für den Beschreiber charakteristisch, nicht für die Reise.»

(Kurt Tucholsky)

mardi, mai 16, 2006

1...2 oder 3


«Gedanken sind nicht stets parat;

man schreibt auch, wenn man keine hat.»

(Wilhelm Busch)

lundi, mai 15, 2006

anstacheln


«Auch Kränkungen wollen gelernt sein. Je freundlicher, desto tiefer trifft’s.»

(M. Walser, 1927)

dimanche, mai 14, 2006

monet's garten



«Mit einem Bild möchte ich etwas Tröstliches sagen, so wie Musik tröstlich ist.»

(Vincent van Gogh, Briefe)

samedi, mai 13, 2006

ein traum, diese alp



«The eye, of course, is not enough. But the outer eye serves the inner eye, that’s the point.»

(Theodore Roethke)

vendredi, mai 12, 2006

froschig


«Ein Foto ist wie das Geheimnis eines Geheimnisses. Je mehr es erzählt, um so weniger erfährt man.»

(Diane Arbus)

jeudi, mai 11, 2006

für dumm...


«Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart.»

(Curt Goetz)

mercredi, mai 10, 2006

zwischen den zeilen


«Wer keine Neigung zur Traurigkeit hat, der ist für die Literatur verloren. Die Welt der Literatur ist die Welt der Sentimentalen.»

(Peter Bichsel)

mardi, mai 09, 2006

sinnieren über steine


«Mit Leuten, die das Wort ‹effektiv› gebrauchen, verkehre ich grundsätzlich nicht.»

(Karl Kraus)

lundi, mai 08, 2006

sekante


«Die beste Art sich zu wehren: sich nicht anzugleichen.»
(Marc Aurel, Selbstbetrachtungen)

dimanche, mai 07, 2006

ACHTUNG KOPF!

«Wie wird man Theaterkritiker?
Ganz einfach: indem man Theaterkritiker wird.»
(Alfred Polgar)

samedi, mai 06, 2006

und er dreht sich doch


«Es ist ein grosser Unterschied zwischen etwas noch glauben und es wieder glauben. Noch glauben, dass der Mond auf die Pflanzen würcke, verräth Dummheit und Aberglaube, aber es wieder glauben, zeigt von Philosophie und Nachdenken.»
(Georg Christoph Lichtenberg, Aphorismen)

vendredi, mai 05, 2006

back to the roots


Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt,
behaart und mit böser Visage.
Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt
und die Welt asphaltiert und aufgestockt,
bis zur 30. Etage.

Da sassen sie nun den Flöhen entflohn
in zentralgeheizten Räumen.
Da sitzen sie nun am Telefon.
Und es herrscht noch genau der gleiche Ton
wie seinerzeit auf den Bäumen.

Sie hören weit. Sie sehen fern.
Sie sind mit dem Weltall in Fühlung.
Sie putzen die Zähne. Sie atmen modern.
Die Erde ist ein gebildeter Stern
mit sehr viel Wasserspülung.

Sie schiessen die Briefschaften durch ein Rohr.
Sie jagen und züchten Mikroben.
Sie versehen die Natur mit allem Komfort.
Sie fliegen steil in den Himmel empor
und bleiben zwei Wochen oben.

Was ihre Verdauung übrig lässt,
das verarbeiten sie zu Watte.
Sie spalten Atome. Sie heilen Inzest.
Und sie stellen durch Stiluntersuchungen fest,
dass Cäsar Plattfüsse hatte.

So habe sie mit dem Kopf und dem Mund
den Fortschritt der Menschheit geschaffen.
Doch davon mal abgesehen und
bei Lichte betrachtet, sind sie im Grund
noch immer die alten Affen.
(Erich Kästner)

jeudi, mai 04, 2006

wassern


«‹Woran arbeiten Sie?› wurde Herr K. gefragt. Herr K. antwortete: ‹Ich habe viel Mühe, ich bereite meinen nächsten Irrtum vor. ›»

(Brecht, Geschichten vom Herrn Keuner)

mercredi, mai 03, 2006

toujours rien à l'horizon

«Wir rennen unbekümmert in den Abgrund, nachdem wir irgendetwas vor uns hingestellt haben, das uns hindern soll, ihn zu sehen.»
(Blaise Pascal, Pensées)

mardi, mai 02, 2006

versprechen

«Mit der Hoffnungslosigkeit beginnt der wahre Optimismus.»
(Jean-Paul Sartre)

lundi, mai 01, 2006

behände






janic grüsst alle kletterer, entdecker und eroberer dieser welt!
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